... hätten wir in den letzten Monaten bei den üblichen Frage/Antwortrunde nach den künftigen Reisezielen mit Shqipëria statt Albanien geantwortet, hätten uns die wenigsten vermutlich erklärt, dass sie auch mal da waren oder hinwollen oder jemanden kennen, der auch gerade da ist oder war.
Stellt sich natürlich direkt die Frage, für wen ich den Unsinn hier eigentlich niederschreibe?
Aber gut, irgendwo wird es bestimmt noch eine jungfräuliche Person geben.
Was hat es mit Shqipëria auf sich - nun es ist die albanische Bezeichnung für das Land, was etwas kleiner als Belgien ist und kaum mehr Einwohner als Thüringen hat - wobei die, die wir bisher getroffen haben bei weitem sympathischer und weniger ideologisch sind - Grüße gehen raus an Ronny, Mirko, Maik und Co.
Die Anreise erfolgte in knappen 2 Stunden von Berlin nach Tirana - hier bewies der BER erneut seine absolute Nichteignung als Flughafen geschweige denn irgendwas anderem - Hauptsache ich suche mir das kleinste Gate, um dort knapp 200 Passagiere unterzubringen und stelle nur knapp 15 Sitzplätze und 2 defekte Toiletten zur Verfügung. Das Boarding durch die Kollegen von Swissport in Kooperation mit WizzAir zeugte ebenfalls nicht von allzu viel Expertise - so dass aus 2 Stunden natürlich etwas mehr wurde und wir mit guten 30min Verspätung abhoben. WizzAir, auch so ein Laden, den du nur in einem totalitären Staat wie Ungarn beheimaten kannst - wirste beinahe erschossen, wenn der Rucksack den variablen Maßen am Gate bzw. dem Augenmaß des Personals nicht passt - aber für ne schnelle Mark extra, hält man auch mal den Flugbetrieb auf und nimmt Passagiere in Sippenhaft.
Albanien boomt und diesen Boom kann man auch am Flughafen Tirana erkennen - hier wird ordentlich Geld in die Hand genommen, um die etwas verwaiste Infrastruktur auf Vordermann zu bringen. Kurzer Fußmarsch durch die brütende Hitze, hin zum Autovermieter und dann ging es direkt nach Downtown Tirana. Nicht nur der Flughafen, sondern auch der komplette Nahverkehr in und um Tirana wird aktuell augenscheinlich renoviert, so dass aus der 4 spurigen Stadtautobahn eine 2 spurige Baustelle auf knapp 15km Länge geworden ist. Diese Fahrbahnverengung hindert den gemeinen Albaner, aber nicht daran weiterhin zu viert in diesen Spuren zu fahren - ein herrliches Konzert von Sensoren im Mietwagen, wenn man von Links und Rechts in die Zange genommen wird.
Der Weg vom Flughafen war allerdings nicht allzu weit und so fanden wir uns zeitnah in unserer Unterkunft für die erste Nacht - kurz auffrischen und dann raus in die Affenhitze. Angenehme 34 Grad am Abend ... Nach einem kurzen Fußmarsch ging es in ein kleines fancy Restaurant, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen.
Über teilweise sehr steile und sehr enge Serpentinen ging es auf gute 800 Höhenmeter hoch - trotz der Höhe wurde es nicht wirklich merklich kühler und wir pendelten uns bei 25+x Grad ein.
Über Theth selber gibt es wenig zu sagen - es liegt mitten im Nationalpark und besteht überwiegend aus Gasthäusern für Wanderer und 1-2 Restaurants. In längst vergangenen Zeiten hatten sich mal ein paar Katholiken angesiedelt - ansonsten wird der Ort wegen seiner Abgeschiedenheit geschätzt, so auch von uns. Es gibt tatsächlich wenige Orte, wo einem die Isolation von der Außenwelt und die damit einher gehende Ruhe besser bewusst wird - herrlich.
Manch einer behauptet ja All Children Are Beautiful - diese Menschen haben Oskar - die personifizierte Ruhestörung in einem Kinderfasching Polizeikostüm, noch nicht kennenlernen dürfen. Ob es an der fragwürdigen Genpoolzusammensetzung seiner Erzeuger oder einfach nur an mangelnder Erziehung lag, steht in den Sternen, aber der Bengel konnte weder ruhig sitzen, noch normal auftreten ohne mittelschwere Erdbeben auszulösen oder in einer Lautstärke sich zu "artikulieren", die seinem Gegenüber das Gehör schädigte.
Aber zurück zum Thema.
Rund um Theth gibt es für den begeisterten Wanderer die eine oder andere Strecke zu entdecken. Wir entschieden uns für die Wanderung von Theth zum Valbona-Pass - knappe 7,5-8km einfache Strecke und auch nur 1000 Höhenmeter auf dieser - doof nur, dass man natürlich die Strecke auch wieder runter muss ... Die Wanderung und die Ausblicke während des Auf- bzw. Abstiegs entschädigten aber bei weitem für die Qualen. Nach knappen 6,5 staubigen Stunden und der einen oder anderen Rast, waren wir wieder im Tal und erfreuten uns an einem herrliche, eisgekühlten Gerstensaft - vermutlich eines der besten Biere unseres Lebens.
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