Freitag, 17:45 Uhr - 25 Grad, die Frisur sitzt. Ebenso wir in unserem Taxi Richtung Tegel bis unser Taxifahrer Höhe Saatwinklerdamm unvermittelt den U-Turn hinlegt und quer durch die Seitenstraßen über Heckerdamm erneut zum Saatwinkler fährt. Kurze Verwunderung, doch als die Polizei vor uns steht und wild gestukuliert, wissen wir Bescheid. Hier geht es nicht weiter und wir müssen zum Flughafen laufen, da eine Fahrraddemo angemeldet wurde ... Freitagabend auf dem Saatwinkerldamm ... klasse Plan - nicht. Es handelte sich um 1-2 ambitionierte Schulschwänzer und Langzeitstudenten, die die Fahrbahn mit einer Sitzblockade besetzten. Komische Fahrraddemo, aber naja soll nicht mein Problem sein, musste nur zusehen, dass Marie dem Rädelsführer nicht ins Gesicht springt, als er keinen Platz machen wollte und Ihr dann noch irgend einen Hochglanzflyer zum Thema Klimaschutz in die Hand drücken wollte ... komische Doppelmoral, aber ein anderes Thema.
Nach einem ordentlichen Fußmarsch ging es zum Terminal und dann bereits relativ fix nach Paris, ehe wir dort unseren Flieger gen Tokio bestiegen. Der Flug verlief unspektakulär und wir nutzen einen Teil der Zeit um die Kraftreserven aufzutanken.
Knapp 40 Minuten früher als ursprünglich geplant landeten wir in Tokio und da waren wir nun. Im Land der aufgehenden Sonne. Marie war etwas unruhig, da wir das erste Mal ohne Koffer, sondern mit Rucksack reisen und Sie sich nicht sicher war, ob Sie diesen den richtig verschlossen hätte. Die Sorge war vollkommen unnötig und knapp 45 min nach der Landung hatten wir die Migration hinter uns gebracht und saßen schon samt unserer Rucksäcke in der Monorail Richtung Tokio.
Im Vorhinein haben wir viel gelesen und uns angeschaut, daher waren die Erwartungen und auch die Anspannung bezüglich Bahnfahrten, sowie dem Menschenaufkommen sehr hoch, umso überraschter waren wir über die verwaiste Bahn, sowie einer Tokioter Innenstadt, in der man sich problemlos bewegen konnte. Die Fahrt vom Flughafen zu unserer Unterkunft verging fix und so konnten wir zum ersten wichtigen Punkt des Tages kommen - Rauchen ...
Auf der Straße rauchen ist tabu und wir mussten uns zunächst eine Smoking Area im Umkreis suchen, gar nicht so einfach, da Tokio für die anstehenden Olympischen Spiele aktuell einen auf nachhaltig und gesund macht.
Nach der Stillung des Grundbedürfnis, folgte der zweite Akt - Essen. Kurzer Blick in die Karte und wir wussten hinter welcher Häuserecke sich unsere vorab gesuchte Destination befinden würde.
Angekommen, war erstmal dicke Backen machen angesagt - Schließtag... Not macht erfinderisch und erkundungsfreudig, also Schuhe schnüren und ab ins Getümmel.
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Nach einer Runde im Karree entschlossen wir uns für eine klassische japanische Suppenküche. Brühe, Nudeln, Gemüse und wahlweise Fleisch - so simpel und doch so lecker. Die Verständigung funktionierte erstaunlich gut und daher sank der Pegel der Anspannung weiter. Nach der Suppe zogen wir noch ein wenig durch die Gegend, bunkerten 1-2 Kleinigkeiten, ehe es Zeit fürs Bett wurde, da am nächsten Morgen das Programm erst richtig starten sollte.
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Das Frühstück überzeugte mit deftiger Präsenz, von Weißkohl, Sushi über Eiersalat und Miso Suppe. Ob dies jeden Tag funktioniert bleibt abzuwarten, aber für den Anfang war es erstmal ok.
Um die Neugier am Morgen noch zu stillen, gab es eine Dose aus dem Getränkeautomat - fast wie Russisches Roulette, hier muss ich sagen Glück gehabt, handelte sich um Milchkaffee ...
Dann nochmal schnell frisch machen, Studium in Raketenwissenschaften ablegen und los ... Ok Studium für die Nutzung der Toilette nicht unbedingt notwendig, da das Grundprinzip jeder Toilette gleich ist, aber in die Hose kann es trotzdem gehen ...
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Unser Weg führte uns direkt nach Shibuya und der wohl meist besuchten Kreuzung der Welt ... Warum? Fragt mich nicht, als wir ankamen war dort tote Hose. Am Bahnhof machten wir noch einen Abstecher zur Hachiko Statue. Der Hund, der auf sein Herrchen wartet. Nette Geschichte, ebenfalls verfilmt mit Richard Gere.
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Nach der mörderischen Überquerung der Kreuzung, waren wir quasi im gelobten Land des Konsums - leider nur eine halbe Stund zu früh, also den nächsten Coffeeshop angesteuert und nochmal die Kräfte mobilisiert.
Marie hat postwendend ihr neues Zuhause gefunden.
Ich habe mich wiederum mit den Sicherheitsanweisungen für den Notfall vertraut gemacht, damit ich im Fall der Fälle Bescheid weiß.
Die Stadt füllte sich langsam und wir zogen unseren Runden zwischen Nippes und Musthaves. Der absolute Konsum im Überfluss und eigentlich vollkommen unnötig, aber so unglaublich lustig und erfreuend.
Mittendrin immer mal wieder ein ausgewiesener Raucherbereich - dieser mitten auf dem Gehweg, hier kann man nun zu Recht über Sinn und Unsinn diskutieren.
Eine kleine Stärkung musste natürlich auch sein, wobei ich mir noch immer nicht wirklich sicher bin, was ich da eigentlich gegessen habe. Da ich noch tippen kann, war es wohl nicht giftig.
Nach vielen Stunden in der Affenhitze von Tokio zogen wir uns zurück in unser Hotel und freundeten uns schon mit unserem Bett an, ehe uns einfiel, dass wir ja vlt. noch etwas essen sollten. Also nochmal raus aus den Federn und ab zum Sushimeister um die Ecke. Da sich Marie erstaunlich gut benommen hat und keinerlei Querelen bezüglich der Nahrungsaufnahme bisher gezeigt hat, habe ich meinen Fugo Versuch noch nicht erledigt ... mal schauen was der Urlaub noch so bringt.
Morgen gönnen wir uns direkt mal eine kleine Auszeit von Tokio und fahren nach Kamakura, um dort den pädagogischen Teil der Reise einzuläuten.
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