Out of the dark - into the light ... so besang es Falco damals. Wir machten es mal anders rum und gingen vom Hellen ins Dunkel, auf der Suche nach der einen oder anderen Lichtscheuen Kreatur. Pünktlich zum Sonnenuntergang verschlug es uns in das Refugio de Vida Silvestre Monteverde um mit einem der tres hermanos einen kleinen Nightwalk zu starten. Neben hermano uno Alexander, unserem Guide für die heutige Tour, gesellte sich noch ein Pärchen aus der Schweiz und eines aus Ungarn zu unserer Gruppe.
Wir bzw. unser Guide wurde auch umgehend in der Finsternis fündig und präsentierte uns einen Motmot oder auch Sägeracke - ein kunterbunter Vogel, der in den nächsten Tagen so etwas wie unser Maskottchen werden sollte, da er uns an jeder Ecke über den Weg lief und auch regelmäßig für uns posierte. Eingebildeter Vogel ..
Im weiteren Verlauf der Wanderung gesellten sich noch Schlangen und Taranteln, sowie ein Tukan und ein Agouti dazu, wobei die fotografische Aufarbeitung dieser Sichtungen teilweise an der für diesen Einsatzzweck minderwertigen Ausrüstung scheiterte ... sollte irgendeiner unserer Arbeitgeber, mit finanzieller Entscheidungsbefugnis dies hier lesen, sagen wir es doch direkt wie Gunter Gabriel einst - "Hey Boss, ich brauch mehr Geld"
Am nächsten Morgen fuhren wir ins Curi Cancha Reserve. Es wurde damit geworben, nicht mehr als 40 Personen auf einmal auf das Gelände zu lassen, was eine gewisse Ruhe beim Wandern und der Tierbeobachtung versprach. Trotz des bekannten Spruchs "Versprochen ist Versprochen und wird auch nicht gebrochen" fanden sich natürlich deutlich mehr als 40 Leute an, wobei das Gelände glücklicherweise weitläufig genug ist und der Großteil der Besucher sich von einem Guide durch den Park führen lässt. Unsere Hoffnung einen Quetzal zu sichten, zerschlug sich leider, aber dennoch konnten wir eine Vielzahl von Kolibris, Motmots und anderem Vogelvieh sichten.
Am Nachmittag folgten wir der Empfehlung unseres Gastgebers und suchten den örtlichen Schmetterlingsgarten auf, um ein wenig über das hier ansässige Schmetterlings- und Käferspektrum zu erfahren. Näher wurde uns das ganze von der jungen Mitarbeiterin Ani gebracht, die für die gesamte Thematik mehr als nur brannte. In einer sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Tour zeigte sie uns einige ortsansässige Tiere und hatte für alle Tiere auch nette kleine Anekdoten.
Vollkommen euphorisiert sang Marie am Ende der Tour in bester Blümchenmanie "Fühlst du es auch? Schmetterlinge in deinem Bauch" ...
Zurück in der Unterkunft, kamen wir mit einem niederländischen Pärchen ins Gespräch, die uns mitteilten, wir hätten gerade 2 Tukane verpasst, die genüsslich im Garten posierten - so ein Käse.
Damit endete auch weitestgehend das Kapitel Monteverde und wir verließen die Berge wieder, um zu unserer letzten Station der Reise aufzubrechen. Ziel des Trips war Uvita, im Süden Costa Ricas. Vorrangige Bekanntheit hat die Stadt für sein jährliches "Musikfestival" und dem Marino Bellana National Park. Dieser umfasst unter anderem auch die Cola de Ballena, oder auch Walflosse genannt - ein Strand dessen Küstenlinie während der Ebbe wie eine Walflosse aussieht.
Bevor wir jedoch Uvita erreichten, mussten wir noch einen kleinen Zwischenstopp an der Crocodile Bridge einlegen. Am Rande des Tarcoles hat vor Jahren ein örtlicher Restaurantbetreiber angefangen zunächst seine Essenabfälle, später dann auch frisches Hähnchenfleisch in den Fluss zu schmeißen, was eine Unmenge von Krokodilen anlockte und vom Bleiben überzeugte. Inzwischen sind diese Tiere beinahe eine Plage und das Füttern ist strengstens verboten, woran sich aber natürlich die wenigsten halten. Durch die ständige Nahrungszufuhr wachsen die Tiere immer weiter und nehmen teilweise utopische Ausmaße an.
Das Wetter in Uvita war die letzten Tage scheinbar sehr verregnet, so suggerierte es zumindest der hektisch und wild gestikulierende Moderator im Fernsehen. Angekommen in Uvita war von starken Regenfällen wenig zu sehen, allerdings war es massiv bewölkt. In zunächst leichtem Regen erkundeten wir direkt den Strand, mussten aber nach wenigen hundert Metern wieder umkehren, da die Flut einsetzte und ein Weiterkommen nur schwerlich möglich erschien. Also wechselten wir den Untergrund und erkundeten Teile des Ortes, wobei wirklich viel gibt es hier nicht zu erkunden.
Am Abend ließen wir den Tag in einer der 3 geöffneten Lokalitäten ausklingen, ehe es am nächsten Morgen aufs Wasser ging, Richtung Isla del Cano. Zusammen mit 10 anderen Wagemutigen schwangen wir uns in ein Speedboot und fuhren zur Insel, dort angekommen wurde es Zeit die örtliche Unterwasserwelt etwas genauer zu betrachten. Unsere Begleitung Erica, eine 23 jährige Jurastudentin mit einer riesigen Sehnsucht nach dem Meer zeigte uns die Korallenriffe rund um die Insel und nahm sich Dankenswerterweise auch irgendwann Maries GoPro an, um in den tieferen Gefilden einige Aufnahmen anzufertigen.
Nach knappen 4 Stunden im Wasser, ging es vollkommen fertig, aber auch sehr glücklich zurück ans Land. Nach einem gemütlichen Plausch mit einem Teilnehmerpärchen im Anschluss an die Tour, machten wir uns zurück zu unserer Unterkunft und beschlossen, es wäre Zeit für den Pool, schließlich waren wir bestimmt schon 2 Stunden nicht mehr im Wasser.
Am bzw. im Pool herrschte kurze Zeit nach unserem Erscheinen große Aufregung und nicht nur, weil wir erschienen, sondern auch Tukane und Aras. Unsere italienischen Nachbarn informierten uns freundlicherweise durch ein durchweg aufdringliches PAPPAGALLO, PAPPAGALLO, PAPPAGALLO.
Heute stand quasi der letzte offizielle Tag an, bevor es Samstagabend zurück geht. Nachdem wir die Walflosse als solche noch nicht sehen konnten, machten wir uns am frühen Morgen, pünktlich zur Ebbe an den Strand und wanderten die Walflosse einmal auf und ab. Trotz des bewölkten Himmels, wurden die Temperaturen irgendwann unerträglich und wir suchten die große Abkühlung im Meer ... wir sind noch immer auf der Suche. Der Strand ist wunderschön und lässt sich auch super ablaufen, aber das Meer ist hier an dieser Stelle, leider nur eine sandige, warme Brühe und so sollten wir zum Mittag erneut unseren Pool aufsuchen.
Neben ein bisschen Smalltalk mit 2 Mädels aus Deutschland ereignete sich zunächst wenig, bis gegen 16 Uhr auf einmal ein großes Gezeter einsetzte und circa 15 Aras direkt über uns im Baum landeten und anfingen wie die Verrückten die Früchte des Baums zu knacken. Das Schauspiel dauerte über eine Stunde bzw. in Maries Fall ca. 26523 Bilder auf ihrer Kamera ...
Dies soll auch der Abschluss dieser Costa Rica Reise sein, unser letzter Weg führt und zurück nach San Jose, wo alles begann.
Einigkeit besteht, wir kommen wieder, gerade die Karibikküste und Teile des Landesinneren haben uns in ihren Bann gezogen.
Pura Vida
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