Mauritius - Stern und Schlüssel des Indischen Ozeans - so zumindest die Übersetzung des lateinischen Titels.
Der Flug von Reunion nach Mauritius dauerte, obwohl nur knappe 200km von der Distanz, dann doch beachtliche 30 Minuten. Dies ist vorrangig der Wahl des Fluggerätes geschuldet, einer ATR72 - Turbopropflieger aus den 90er Jahren. Der Komfort genügte auch für maximal 30min, da so langsam die Gefühle in meinen Beinen nachließen, auf Grund des doch recht beengten Raumes. Zudem haben andere Menschen komische Vorstellungen, was man unter Handgepäck versteht - ein 60 Liter Rucksack gehört meiner Ansicht nach nicht dazu ...
Auf Mauritius gelandet, ging es dann doch recht schnell, bis wir den Flughafen verlassen konnten, lediglich Marie hat sich bei der Einreise die einzige Zollbeamtin rausgesucht, die den Ansporn hatte ihre Arbeit tatsächlich richtig zu erfüllen ... mein Grenzer winkte mich bereits vor der Übergabe der Dokumente durch, da ich Ihn anscheinend gerade bei einem wichtigen Solitäre-Spiel störte ...
Vor dem Flughafen herrschte reges Treiben und wir wurden im Sekundentakt im gebrochenen Englisch, sowie auf Französisch und weiteren Sprachen mit folgenden Wort angesprochen: TAXI?!?
NEIN KEIN TAXI!!! schließlich kann ich das selber eh viel besser, also das Fahren natürlich ;)
Ruckzuck zum Mietwagenfritzen und ab in unseren Wagen. KIA, neueres Modell und für unsere Zwecke deutlich zu groß, aber egal, wir saßen drin und schon ging die wilde Fahrt im Linksverkehr los.
Die letzten Fetzen der Erinnerungen aus Namibia aus dem Hinterhirn gekramt und dann klappte es auch mit Blinker setzten und so weiter. Auf der Strecke zur Unterkunft begegneten wir dann doch dem einen oder anderen Autofahrer, der vermutlich lieber das Angebot des Taxis hätte annehmen sollen, da er mit der Straßenbreite und Seite doch so seine Probleme hatte.
Unsere erste Unterkunft befindet sich an der Westküste von Mauritius in einem kleinen Örtchen namens La Gaulette - Sie rühmen sich damit, bereits seit 2015 einen Geldautomaten zuhaben ... Nachdem wir unser Gepäck verladen hatten und den Zeh in Pool gehalten hatten, durstete es mir nach einem kühlen Getränk. Kurze Prüfung später mussten wir feststellen, dass der örtliche Supermarkt bereits geschlossen hatte, da wir schließlich Sonntag hatten.
Marie war zu diesem Zeitpunkt bereits genervt und wollte sich nicht einen Meter unnutzer Weise bewegen. Außerdem musste sie EnergieFM hören, selbst im Urlaub hat man keine Ruhe vor dem Verein. Bei knapp 30 Grad auch nicht verwunderlich, ich mich also in die Badelatschen geschmissen und los gestiefelt, da ich auf der Hintour einen kleinen Laden erspäht hatte.
Knapp 30 Minuten, eine Schlägerei und einem internationalen Kauderwelsch später war der Grundstock gelegt und wir konnten genüsslich unser Radler am Pool genießen. Die Schlägerei verlief übrigens ohne mein Zutun, ich habe mich lediglich als Beobachter auf der anderen Straßenseite aufgehalten. Es ging wohl um eine Frau oder einen Platz im Bus oder das Wetter. Keine Ahnung auf jeden Fall standen mehrere wild schreiende Frauen an einer Bushaltestelle in der prallen Sonne und 2 Halbstarke haben sich das Kloppen bekommen ...
Den folgenden Tag erkundeten wir ein wenig die Gegend, ehe wir uns am Strand niederließen und den lieben Gott einfach mal nen netten Mann sein ließen.
Marie erläuterte mir mehrfach, dass dies allerdings nicht den gesamten Urlaub so gehen würde und wir hier schließlich zum bewegen und nicht zum faulenzen sind - konnte ich verstehen, aber so richtig war ich von Ihren Argumenten nicht überzeugt, bis sie mich köderte ...
... am nächsten Morgen rannte bzw. fuhr ich wie der Esel, dem die Möhre vor der Schnauze hängt über zahlreiche Serpentinen hoch in den Black-River-Gorges Nationalpark. Marie hatte mir nicht zu viel versprochen, denn bereits knapp 10 Minuten nach der Ankunft fand ich, wonach ich gesucht hatte.
AFFEN!!!
Die Trennung von meinen Freunden fiel mir zwar unglaublich schwer, aber knapp 500 Fotos als Andenken sollten zunächst reichen.
Wir fuhren noch zu 1-2 Wasserfällen, ehe wir uns die größte Shiva Statue der Welt anschauten. Mauritius ist durch seine Kolonialzeit, sowie durch Zuwanderung aus Indien und Pakistan relativ stark dem Hinduismus und dem Islam zugewandt und entsprechend sind die Kulturen hier vertreten.
Neben der Shiva Statue steht noch eine Durga Statue, die aus knapp 4100 Tonnen Eisen gefertigt wurde. Unglaublich imposant und dem Ganzen wurde noch das Sahnehäubchen aufgesetzt durch - natürlich AFFEN ;)
Die geplanten Wanderungen an diesem Tag fielen verhältnismäßig kurz aus, da einerseits kaum gekennzeichnete Wege existieren und zum anderen die Temperaturen wenig Bewegung zuließen. Im Laufe des Nachmittags hatte uns der Strand also wieder.
Heute wurden wir vom Wetter überrascht und unsere Pläne im Keim erstickt. Neben der einen oder anderen Schnorchelstrecke wollten wir eigentlich versuchen 1-2 Wale und ggf. Delfine auf dem Meer zu erblicken, dies ist aber sprichwörtlich ins Wasser gefallen.
So hab ich zumindest die Zeit gehabt mir nochmal meine 2500 Affenbilder anzugucken und ein wenig über dies und das zu schwadronieren. Morgen packen wir unsere Lumpen ein und fahren zur letzten Unterkunft der Reise, ehe es am Samstag zurück nach Deutschland geht.
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