Freitag, 18. September 2015

Time to say goodbye

Nun ist es also so weit. Wir müssen und mit dem Gedanken anfreunden wieder nach Berlin zurück zu fliegen. Nach mehr als 2000 Meilen auf hoher See und guten 1000 Meilen auf der Straße, müssen wir Tschüss sagen zu all den großartigen Dingen die uns hier begegnet sind. Die Leute, die Tierwelt und die großartige Aussicht.

Damit uns der Abschied so richtig schön schwer fällt, haben wir heute und gestern nochmal ein paar der beeindruckensten Ausblicke der Welt genossen. Der vorletzte Streckenabschnitt unserer Rundreise führte uns zurück Richtung Anchorage vorbei am Matuschka,  ähh Matanuska Gletscher vorbei. Aber bevor wir die Aussicht heute morgen genießen konnten, mussten wir uns erstmal die Augen reiben. Am Morgen lag Schnee und es war wieder mal so neblig,  dass wir fast die Hand vor Augen nicht sehen konnten.  Das geniale in Alaska ist ja aber, dass das Wetter und die Verhältnisse sich innerhalb von 1 Meile so schlagartig verändern.  So hatten wir kurz nach Abfahrt auch schon fast normale Sicht und später sogar Sonnenschein.

Zum Mittag waren wir in Palmer und Marie verspürte den unglaublichen Drang wandern zu gehen. Also kurz bei Google recherchiert und einen Wanderweg in der Nähe gesucht. Ich hätte mir die Beschreibung durchlesen sollen ... ein relativ kurzer jedoch anspruchsvoller Pfad der die letzten 750m nur aus Holzstufen besteht, um auf den  Bodenburg Butte zu kommen ... deutscher Name, weil über 20% der Einwohner deutschstämmig sind. Kann ich verstehen, würde da auch hinziehen.

Nach dem kräfteraubenden Aufstieg erwartete uns ein unglaublich schöner 360 Grad Blick über Palmer.  Fantastisch!

Am Nachmittag/Abend wurde noch ein kurzer Abstecher in den örtlichen Liqour-Store getätigt und nach dem taschepacken gönnen wir uns mit einem weinenden und einem lachenden Auge einen letzten Schluck auf Alaska. Wir gehen jetzt schlafen und geben dann morgen unser Auto ab und fliegen zurück. Für die Interessierten,  wir sind Sonntag den 20 am Abend wieder da, also falls Lufthansa und Co mitspielen.

Donnerstag, 17. September 2015

Ich glaub mich knutscht ein Elch

Nach einer Nacht ohne Nordlichter brachen wir am Morgen nach North Pole auf, dem Zuhause vom Weihnachtsmann. Die Fahrt zu Santa Clause wurde durch einen kleinen Zwischenstopp bei Wal-Mart unterbrochen,  um dem sinnlosen Konsum zu frönen ... die Amis haben ne Macke. Es gibt Alles,  also wirklich alles und das in Größen, die kein Mensch brauch. Aber gut, wir haben uns schnell noch 1-2 Snacks für die Fahrt besorgt und sind dann zum Weihnachtsmann.  Kaum angekommen,  mussten wir feststellen,  dass der Alte bis  November im Urlaub ist ... fauler Sack. Wir uns also mit den Elfengehilfen zufrieden gegeben und erneut dem Konsum verfallen. Auch hier galt wieder,  es gibt Alles ...

Nach dem ganzen Geldausgeben wurde es Zeit zu unserer Unterkunft zu fahren nach ... Ja gute Frage wie hieß der Ort? Es war eine Hütte im Nirgendwo. Im Umkreis von 50 Meilen gab es nichts. Wirklich nichts, keine Tankstelle,  Restaurants oder sonstiges. Nachdem wir die Hütte erreicht hatten, war noch Zeit bis wir unser Candle-Light-Dinner hatten, also wurden die Stiefel geschnürt und ab in das Wäldchen hinter unserer Hütte. Unser Gastwirt überreichte uns eine handgezeichnete Karte und wir stiefeln los. Das Wetter war an diesem Tag nicht unserer Freund und es regnete dauerhaft.

Im Wald trafen wir relativ schnell auf die ersten Anzeichen von tierischen Leben, in Form von Ezkrementen ... schöne Schei***
Wir uns nichts weiter gedacht und gemütlich alles erkundet, bis in ca 10-15m Entfernung auf einmal ein lautes Grunzen/Schnaufen zu hören war.  Da wir in den vergangenen Tagen aufmerksam jeder Erzählung von Tierfreunden gelauscht haben, wussten wir die Exkremente stammten von  einem Elch ... folglich schnaufte da gerade ein Elch!

Beine in die Hand und los war die Devise - geordneter Rückzug quasi. Mit leichten Adrenalinpegel sind wir zu unserer Hütte zurück und haben mit einem wunderschönen Bergpanorama im Hintergrund unser Dinner genossen.

Am nächsten Morgen schnell ein Kaffee getrunken und weiter ging es nach Sutton bzw einem Namenlosen Vorort. Kaum waren wir auf dem Highway,  da brüllt Marie hysterisch im Auto "ELCH!!!" Und schau an, da steht mitten auf der Straße ein Elch ... ich glaube der stalkte uns. Für Fotos wollte er nicht so recht posieren,  aber einige Meilen später konnten wir dann noch einen treffen und diesen zu Fotos überreden.

Ansonsten setzt langsam Wehmut ein, wir wollen hier nicht weg!!!    


Dienstag, 15. September 2015

ICE ICE BABY

Heute ging es mit dem Roadtrip weiter und wir fuhren in den Morgenstunden aus Denali Richtung Norden nach Fairbanks,  den nördlisten Punkt unserer Reise. Frisch gestärkt und laut schmetternd Bonnie Tyler hörend fuhren wir den Highway lang, bis Marie auffiel,  dass wir vergessen hatten aus dem Hotel auszuchecken ... naja waren nur ca 15 Meilen,  also ne schnelle Wendung und wieder zurück zum Hotel ... Nun aber wirklich los!

Da Fairbanks so ziemlich nichts zu bieten hat, außer gelegentlich Nordlichter in der Nacht, hat Marie im voraus recherchiert und ein Resort  ca 56 Meilen nordöstlich von Fairbanks rausgesucht, das über ein Eismuseum und heiße Quellen verfügt.  Also Badehose und Handschuhe eingepackt und hin da. Der Weg nach Chena Hot Springs Resort war von gefühlten  2986 Nebelfeldern gepflastert,  so dass uns die Aussicht auf die umliegende Landschaft ein wenig verwehrt wurde.

Wenn man so ein Resort in der Pampa betreibt, dann hat man in Alaska auch nen eigenen Flughafen ...

In Chena wurde zunächst das Eismuseum begutachtet und danach ging es in die heißen Quellen. Ein Traum und Erholung pur.

Am Abend bezogen wir dann unsere Lodge in Fairbanks und lassen den Abend mit der Suche nach Nordlichtern auf unserem Balkon ausklingen.

Morgen geht's zum Weihnachtsmann, seid gespannt!

Montag, 14. September 2015

Pure Nature

Der 2te Tag im Denali Park stand voll und ganz im Zeichen der Natur. Nachdem der Wecker um 5 Uhr geklingelt hatte, wurde sich ein Kaffee genehmigt und ins Auto geschwungen. Da wir bekanntermaßen ja überpunktlich sind waren natürlich viel zu früh und haben uns erstmal gelangweilt und über die anderen Wartenden hergezogen. Es gibt überall auf der Welt Japaner, Deutsche und Schwaben ... wir haben bis dato noch kein Ort in Alaska ohne andere Deutsche gehabt, aber nicht die netten Deutschen, sondern die für die man sich schämt oder drüber aufregt  ...

Um 06:45 Uhr sollte uns ein Shuttlebus über 50 Meilen weit in den Park bringen, wo wir dann durch die Gegend wandern wollten. Alles spröde Theorie wie sich noch rausstellen sollte. Bei der Abholung der Fahrkarten, wurde uns schon gesagt es könne zu Verspätungen kommen ... gesagt getan. Der Bus kam mit ner knappen Stunde Verspätung auf Grund von Schneefall ...

Um 07:45 ging es bei leichtem Nieselregen los und wir bahnten uns unseren Weg durch den Park. Nach knapp 2 Stunden standen plötzlich 2 Dallschafe am Straßenrand,  nicht die erste Tiersichtung,  kurze Zeit vorher rannte ein Elch neben unserem Bus durch die Gegend. Enorm groß so ein Elch.

Nach knapp der Hälfte waren wir dann am Grund der Verspätung angekommen. 20 cm Neuschnee. Also raus aus dem Bus und Schneemann bauen ;) Die Wetterlage veränderte sich im Tagesverlauf auch nicht weiter. Netter Mix aus Schnee und Regen.

Nach unseren kreativen Pause ging es weiter,  bis der Busfahrer eine Vollbremsung hinlegte. Nach kurzer Irritation,  wußten wir warum. Ein Grizzly neben unserem Bus!!!

Nach gefühlten 5000 Fotos haben wir unsere Tour fortgesetzt und sind bis zu unserem Wendepunkt bei Meile 85 gefahren. Da Schnee zwar schön,  aber nicht wandertauglich ist, haben wir unsere Bewegungspläne bei Zeiten ad acta gelegt und sind mit dem Bus wieder zurück. Auf dem Rückweg haben wir dann direkt noch 2 Bären, Schafe und ein Elch gesehen. Fantastisch!

Morgen geht's weiter gen Norden nach Fairbanks,  in der Hoffnung vlt eines der Nordlichter zu erhaschen.

Sonntag, 13. September 2015

Roadtrip USA

Nachdem wir in Anchorage den Mietwagen abgeholt hatten und die Stadt unsicher gemacht haben, ging es in unser Hotelzimmer in dem gefühlte 0 Grad herrschten ... Willkommen in Alaska! Heizen brachte auch nichts, also blieben die Socken an und wir mussten kuscheln ... sind ja Flitterwochen ;)

Nachdem wir am nächsten Morgen beruhigt feststellen konnten,  dass wir keine Erfrierungen haben, ging es quasi auch schon los zur ersten Etappe unseres Roadtrips. Noch schnell am "reichhaltigen" Frühstücksbuffet bedient und Erdnussbutter für unterwegs geklaut, man weiß ja nie wofür man die gebrauchen kann.

Die erste Etappe sollte sich auf ca. 270 Meilen, also 434 km belaufen. Gestartet in Anchorage, über das 900 Seelendorf Talkeetna, hin zum Denali Nationalpark. Auf dem Weg durchfuhren wir gefühlt jede Jahreszeit. Gestartet mit sommerlichen Sonnenschein, über herbstlichen Nebel, Sprühregen bis hin zu Schneefall.

Trotz der Widrigkeiten des Wetters,  hatten wir noch nie soviel Spaß am stupiden Autofahren. Die Umgebung entschädigt für alles, da fällt einem beim fahren auch mal die Kinnlade runter. 

Angekommen im Denali Nationalpark,  hatten wir noch Zeit bis zum Check-Inn,  also wurden die Wanderstiefel geschnürt und unter Leitung von Pfadfinderin Marie ging es auf Erkundungstour durch den Park.

Die Wanderung wurde ohne Verluste beendet und wir konnten entspannt im Hotel einchecken und den Abend bei einem Cider ausklingen lassen. Cheers!