Wir schreiben das Jahr 2019, mit Wehmut und einer unbeschreiblichen Sehnsucht nach dem Norden stürzt Marie sich in die Urlaubsplanung für das Jahr 2020 - zurück nach Alaska.
Unterkünfte herausgesucht, Route geplant, Mietwagen organisiert, Flüge gebucht - als wir quasi auf gepackten Taschen saßen ereilte uns, wie den einen oder anderen auch natürlich das Schicksal von Flugstreichungen und einer weltweiten Pandemie ...
2021 versuchten wir es erneut, doch nachdem Amerika mitten im Wahlkampf steckte, hatten sie andere Sorgen als ihre Grenzen für Ausländer zu öffnen - gut das Problem haben sie heute noch, aber hängt nicht zwangsläufig mit Corona zusammen ...
2022 - jetzt aber, nach inzwischen fast 7 Jahren seit unserem ersten und bis dato auch letzten Besuch in Alaska sollte es nun tatsächlich endlich soweit sein.
Maries Urlaubscountdown - prominent mitten im Wohnzimmer platziert (an dieser Stelle vielen Dank an Marc und Stephi für das Geschenk - hat Marie gefreut und mich halb in den Wahnsinn getrieben, da mit jedem Tag weniger auf diesem Countdown die Anspannung stieg und ich immer mehr in den Fokus rückte, da meine Begeisterung zwar da war, aber bei weitem nicht der von Marie entsprach) erreichte tatsächlich den TAG X, also 0. So hieß es für uns am 11.06.2022 die gepackten Taschen schnappen und mit dem Zug nach Frankfurt, ehe wir am 12.06.2022 endlich gen Norden starten sollten.
Fly&Rail muss man wollen bzw. ohne echte Alternativen muss man es halt nehmen - die Fahrt bot alles was die DB so im Angebot hat ... Menschen im Gleis, Stellwerkstörung oder einfach nur Stau ...
Der Flug von Frankfurt nach Anchorage wurde von Condor - dem Ryanair der Langstrecke - durchgeführt. Letztlich fehlte nur noch, dass man für die Toilettennutzung im Flieger zahlt ... ansonsten verlief der Flug glücklicherweise ohne Turbulenzen, lediglich die Vorderfrau von Marie bot etwas Eskalationspotenzial - wenn Rentner reisen ...
Das obligatorische Einreiseinterview bot wenig Neues und so waren wir relativ fix nach der Landung auch schon im Taxi, auf dem Weg zu unserem Autovermieter, um uns unseren neuen Freund für die kommenden 20 Tage zu sichern. Das junge Mädel am Schalter drückte uns einen Zettel und ein Klemmbrett in die Hand und sagte, wir sollen mal schnell selber einen Check-Up machen, ob wir Beulen etc sehen, sie würde das dann eintragen und damit war das auch gegessen.
Ein Jeep Cherokee 4X4 Baujahr 2020 - zu groß für einen Normalbürger, aber für amerikanische Verhältnisse quasi winzig.
Kurz vor der Unterkunft, konnte ich meine erste Tiersichtung des Urlaubs verzeichnen - eine Elchkuh mit ihrem Jungen - Marie verpasste diese, da sie noch etwas verträumt in der Gegend umher schaute.
Kurze Zeit später konnte aber auch Marie punkten und sichtete unseren ersten Weißkopfseekopfadler.
Die Strapazen der Anreisen machten sich zeitnah bemerkbar und so fielen wir sehr früh in das Reich der Träume, um vollkommen verwundert gegen 1 Uhr wach zu werden, da es draußen taghell war - die Irrungen der Nordhalbkugel ... verwundert drehten wir uns aber noch einmal zur Seite und schliefen schließlich doch noch 4-5 Stunden.
Der erste Ausflug des Tages, sollte uns an den Eagle River führen bzw. in den Chugach State Park. Knapp 5 Kilometer vor dem Park sah ich am Horizont, mitten auf der Straße eine kleine dicke schwarze Kugel rumturnen - mit jedem Meter den wir uns nährten, wurde das Bild klarer - ein kleiner Schwarzbär der gerade die Straßenseite wechseln wollte. Leider war dieser so flink, dass wir es nicht schafften ein Foto zu machen.
Im Chugach State Park erfuhren wir, dass eine Elchkuh mit ihren Jungen unterwegs sei - trotz unserer Bemühungen, konnte wir diese nicht ausfindig machen, dafür genossen wir die unglaubliche Landschaft und Ruhe bei den Wanderungen durch den Park.
Anschließend fuhren wir zum Hatcher Pass. Hier fanden wir noch einige winterliche Überreste in Form von Schnee. Trotz einer Außentemperatur von guten 17 Grad hält dieser Stand. Die dortigen Wanderwege entsprachen allerdings nicht mehr unseren Vorstellungen für den Tag und wir beschlossen langsam den Rückzug zu unserer Unterkunft an zu treten, ehe es Morgen weiter gen Norden zum Denali National Park geht.
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