Montag, 18. März 2024

Lichtblicke zwischen Müll und Tristesse

Nachdem Marie zwar immer fleißig für den Blog wirbt, aber nie nen Finger krumm macht, wenn es darum geht hier irgendwelche Ergüsse zu hinterlassen, bleibt es mal wieder an mir hängen ... Also ab geht die wilde Luzi.

Es kann nicht immer alles Sonnenschein sein, so auch in Tam Coc. Ein durchgehender feiner Sprühregen und Sichtweite von knapp 50m schränkten unsere Möglichkeiten an diesem Tag doch etwas ein, weshalb wir uns entschlossen die nähere Umgebung von Tam Coc zumindest mit dem Fahrrad zu erkunden. So viel bot die Umgebung im Regen neben 1-2 Pagoden und reichlich Reisfeldern leider nicht - also blieb uns nichts weiter übrig, als sich den Freuden des Lebens hinzugeben - Essen und Hundewelpen

















Auf der Flucht vor dem trüben Wetter, führte uns unserer weiterer Weg nach Mai Chau, einer kleinen, bisher eher weniger von westlichen Touristen überrannte Region. Unser Plan mit der Flucht vor dem Wetter ging auf, jedoch waren die fast 30 Grad in Mai Chau dann doch etwas Zuviel des Guten. Die Gegend um Mai Chau ist von der Landwirtschaft geprägt und barg noch 1-2 ruhige Plätze, um die Seele einmal baumeln zu lassen. Am Samstagabend war es mit dem Seele Baumeln allerdings vorbei - wie wir erleben mussten, dient die Region rund um Mai Chau als Ausflugsziel der Menschen aus Hanoi ... ein wenig wie die Ostsee für Berliner und Brandenburger ... Vor dem Ansturm der Städter, nutzen wir abermals die Chance und erkundeten die Umgebung mit Fahrrad und zu Fuß - eine sehr schöne idyllische Abwechslung, die wir auch noch 2-3 Tage länger hätten genießen können









































Nach 2 sehr besinnlichen Tagen in Mai Chau stand ein längerer Reisetag an - zunächst per exklusiven Shuttle - zu Zweit im 9-Sitzer -  von Mai Chau nach Hanoi, wo wir  1,5 Stunden sinnlos vor der Oper standen und auf unseren weiteren Bus nach Cat Ba warteten. Das Warten an sich ist schon schlimm genug - übel wurde es aber, als ich feststellen musste, dass ich kein Feuerzeug mehr habe und im Umkreis von 500m auch kein Laden aufzufinden war, der mir eins verkauft hätte. Die Exklusivität unseres ersten Shuttles tauschten wir anschließend gegen einen sehr klein bemessenen Bus ein - Zielgruppe dieses Buses sind vermutlich eher Asiaten, als Westeuropäer, zumindest was die Beinfreiheit anging. Die knapp 3 Stunden in dieser Sardinenbüchse vergingen dennoch erstaunlich schnell. Nach einer kurzen Fährüberfahrt und einem erneuten Buswechsel hatten wir nach knapp 9 Stunden dann endlich auch Cat Ba erreicht und wurden auch hier von maximaler Tristesse empfangen. Der Ritt ging nicht ganz spurlos an mir vorbei und so entschärftet es mich am Abend und ich musste zeitnah den Rückzug ins Bett antreten.


Der erste Eindruck von Cat Ba, sollte sich am folgenden Tag bestätigen. Dafür, dass es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, sieht es hier aus wie eine riesige Müllhalde ... Der Staat fördert den Tourismus hier massiv, was die enorme Anzahl an Hotels beweist, dann endet die Förderung gefühlt auch schon. Jegliche jemals vorhandene "Aussichtpunkte" oder "Sehenswürdigkeiten" sind geschlossen bzw. verfallen und vergammeln. Alles wirkt ein wenig halbgar - da wurde mal angefangen irgendeine Bühne aufzubauen und dann ist man mittendrin abgestorben und lässt alles so vor sich hin gammeln. Auch der Leerstand der Gebäude ist beachtlich, ob dies eine Spätfolge von Corona oder einfach dem Massentourismus geschuldet ist, war für uns nicht ersichtlich. Aber auch hier haben wir zwischenzeitlich ein ähnliches Gefühl wie in Hue - man lebt vom Tourismus, aber eigentlich sind Touristen nicht willkommen. Kurzum, so richtig warm werden wir mit der Gegend hier nicht, zumal wir vermutlich auch etwas verwöhnt sind, was Landschaften etc. angeht, aber das "Besondere" an Cat Ba konnte ich bisher nicht ausmachen.













Morgen werden wir uns ein wenig tiefer in die Halong Bucht trauen und mal schauen was uns dort erwartet - letztlich kann es nur besser werden







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