Wie versprochen, ging es am Samstag am frühen Morgen auf den Atlantik hinaus. Der Weg führte uns von Swakopmund in das ca 30 km entfernte Walvis Bay, wo Marie mich einmal quer durch den Hafen leitete, ehe wir in einem Hinterhof einen kleinen Bretterverschlag mit dem Namen unseres Anbieters erblicken konnten. Ziemlich suspekte Gegend, wobei die Leute hier zunächst alle skeptisch schauen, dann aber doch mehr als nett sind. Am Parkplatz begrüßte uns erstmal der Hafenarbeiter an seiner Feuertonne der gerade irgend ein Tier zerlegte und scheinbar für die gesamte Belegschaft des Hafens das Mittagessen vorbereitete. Schon erstaunlich wie flexibel Menschen sein können, wenn Sie nicht viel im Leben bzw. zum Leben haben.
Bevor es aufs Boot ging, ließen wir noch schnell den Blick schweifen bei einer Tasse Kaffee und verständigten uns darauf, mit den Mitfahrern leben zu können. Eine bunte Mischung von Abiturienten, über eine Kanadierin, sowie einem französisch-amerikanischen Paar aus Swaziland mit ihren Kindern. Unser Kapitän war bester Laune und brachte zum Einstand erstmal eine Flasche Sherry in den Umlauf. Begann direkt nach meinem Geschmack. Nach ein paar lustigen Anekdoten und ein wenig Dummgequatsche befanden wir uns auch schon direkt vor der ersten Attraktion. Ein seit dem Ende des 2. Weltkriegs im Hafen ankerndes Segelboot, das im Laufe der Zeit von den ansässigen Kormoranen in Beschlag genommen wurde und inzwischen lediglich als riesiger Brut- und Scheißplatz der Vögel dient. Die Vögel werden neben der Guanoproduktion auch im asiatischen Bereich als Angelersatz genutzt. Die Tiere können im Sturzflug zwischen 10m und 50m tief tauchen und verschlucken dann ihre Beute direkt im Wasser. Nachdem sie wieder auftauchen, wird ihnen in den Hals gegriffen und der Fisch herausgezogen ... andere Länder, andere Sitten.
Genug Vogelkunde, hin zum wesentlichen. Nach einer knappen halben Stunden konnten wir die ersten Pelikane auf unseren Boot begrüßen, die es sich nicht nehmen ließen das halbe Boot zu besetzen und uns auf der Fahrt zu begleiten. Nachdem wir eine Weile Unterwegs waren, konnten wir die versprochenen Delfine erblicken, allerdings nur für 1-2 kurze Momente ... soviel zum Thema "Flipper - Freund aller Kinder"
Aber egal, da wir ja weiterhin unsere Pelikane hatten, wurde es nicht langweilig, die Tiere wussten zu unterhalten, wurden irgendwann allerdings handgreiflich und scheuerten Marie direkt eine, als sie losflogen ;) ... keine bleibenden Schäden beim Pelikan - bei Marie müssen wir abwarten, da weiß man nicht so genau, ob der Alkohol aus Ihr spricht oder ob sie von hause aus nen kleinen Schlag weg hat ;)
Nach dem Schreck für Marie, wurde es Zeit ihre Augen erleuchten zu lassen und wir fuhren nach Pelican Point. Eine Halbinsel kurz vor Walvis Bay, die neben 1-2 Hotels auch mehrere tausend Robben beherbergt. Die komplette Küstenlinie ist gesäumt von diesen niedlichen Tieren, die eine Lautstärke, wie 50000 besoffene Fussballfans fabrizieren.
Zum Abschluss der Tour ließ der Kapitän noch die Korken knallen und reichte frische Austern und "Champagner". Da ich das schwere Los des Fahrers gezogen hatte und eh schon 2-3 Sherry zuviel intus hatte, musste Marie sich meinen Champagner hinterkippen, was in einer sehr müden und etwas angetrunkenen Marie endete :)
Kurz vor dem Einlaufen in den Hafen hielt auf einmal das Boot an, es wackelte kurz und wir konnten an Bord eine der Robben begrüßen. Das Tier wurde vor Jahren im Hafen verletzt und durch die ansässigen Veterinäre wieder aufgepeppelt, weshalb er natürlich sehr zutraulich gegenüber den Menschen ist.
Nach einer kleinen Verschnaufpause und noch ein netten Worten vom Kapitän im Hafen, haben wir uns wieder auf den Weg zurück nach Swakopmund gemacht, da es mir nach Bier dürstete - sind ja keine Zustände, wenn der Beifahrer einen sitzen hat und man selber alles gar nicht als so lustig empfindet. Also ab in die Hütte und ein Feierabendbier, war ja schließlich Samstag 13 Uhr und wir haben Urlaub. Den Nachmittag entspannten wir zunächst, ehe es am Abend nochmal ins "Nachtleben" von Swakop ging. Das ganze durfte leider nicht so sehr ausarten, da für Sonntag 8 Uhr bereits die nächste Aktion anstand.
Besagte Aktion war eine Wüstentour, in der uns ein örtlicher Guide die Tiere und Begebenheiten, sowie einige nette Fakten über das Leben in der Wüste erzählte. Begleitet wurden wir von einer wunderlichen Familie aus Norddeutschland mit ihrem ADHS Kind Leonhart - lebende Werbung für Vasektomien quasi. Ungeachtet dessen genossen wir die Tour mit Ernst, unserem Guide und machten uns pünktlich zur Mittagszeit zu unserer nächsten Unterkunft auf, die sich als absoluter Glücksgriff erweisen sollte.
Da es aber der Unterkunft und dem erlebten ungerecht wäre, dies hier nun auch noch zu verwursten, werdet Ihr erst Morgen erfahren, was uns hier bisher widerfahren ist.
Einen kurzen Ausblick kann ich aber geben - es erwartet euch Großes!!!
So nun ist mein Kontingent an Worten aber auch komplett aufgebraucht, daher viel Spaß und seit gespannt.
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